Am 17. Mai 2022 kam der Lenkungsausschuss der LAG Altmühl-Donau in Wolkertshofen zu seiner 19. Sitzung der aktuellen LEADER-Förderperiode zusammen. Entschieden wurde über das Einzelprojekt „Erweiterung Altmühltaler KernStodl“ sowie das Kooperationsprojekt „Historisches Gedächtnis Landkreis Eichstätt“ und das Teilprojekt „FGSV-Beschilderung im Landkreis Eichstätt“ aus dem Kooperationsprojekt „Qualitätsoffensive Radwege im Landkreis Eichstätt und der Region Altmühl-Jura – Phase 2“.
Zu Beginn wurde das Einzelprojekt „Erweiterung Altmühltaler KernStodl“ aus Wellheim vorgestellt. Die Familie Hiermeier baut seit 2016 verschiedene Ölsaaten an und verarbeitet beispielsweise Mohn, Hanf und Sonnenblumen zu Pflanzenölen. Ein weiteres wichtiges Anbauprodukt stellt der Ölkürbis dar. Da zum jetzigen Zeitpunkt aber nur wenige Landwirte Kürbiskernöl pressen, müssen die hiesigen Kerne weite Transportwege zurücklegen, bevor sie letztlich als Öl wieder in der Region vermarktet werden können. Mit der Erweiterung des Altmühltaler KernStodl um eine Ölmühle speziell zur Kürbiskernölgewinnung und weiteren Bestandteilen zur Professionalisierung und Vereinfachung der Prozesse entsteht eine neue Wertschöpfungskette „vom Anbau bis zum Endprodukt alles aus EINER Hand“. Der Lenkungsausschuss stimmt einer Förderung von rund 41.000 Euro zu.
Als nächstes wurde über das Landkreisprojekt „Historisches Gedächtnis Landkreis Eichstätt“ diskutiert. Die Region gehört bayernweit zu den fundreichsten Gebieten für archäologische Funde. Aktuell herrscht bei den Funden, die zumeist bei Grabungen auf kommunalen oder privaten Grundstücken geborgen werden, kein Überblick und keine Zugänglichkeit. Mithilfe des Projekts sollen die Funde nun durch einen archäologischen Mitarbeiter inventarisiert und in einer zentralen Datenbank mit Zugriff für alle Gemeinden des Landkreises und der Altmühl-Jura Region digitalisiert werden. Im Keller der Grundschule Adelschlag ist außerdem ein Funddepot mit einer Klimakammer speziell für Metallfunde zur fachgerechten Lagerung geplant. Somit können die Funde zukünftig für Forschungsarbeiten, Ausstellungen, Publikationen, u. ä. zugänglich gemacht werden und das historische Gedächtnis der Region erhalten bleiben. Der Lenkungsausschuss stimmt einer LEADER-Förderung in Höhe von rund 100.000 € zu.
Auch beim dritten Projekt des Sitzungsabends, der „FGSV-Beschilderung Landkreis Eichstätt“, handelt es sich um ein Kooperationsprojekt unter der Trägerschaft des Landkreises Eichstätt. Im Vorfeld konnte bereits die erste Phase des Projekts „Qualitätsoffensive Radwege“ durch LEADER unterstützt werden. Hierbei wurden alle touristischen Radwege und Alltagsradwege im Landkreis Eichstätt und der Altmühl-Jura Region befahren und digitalisiert. In einer Datenbank wurden zudem künftige Schilderstandorte, bisherige Radwegweisungen und Oberflächenbeschaffenheiten erfasst. In Projektphase zwei sollen die konkreten Umsetzungen und Neubeschilderungen touristischer Radwege nach dem FGSV-Standard erfolgen. Die LAG Altmühl-Donau stimmt auch bei diesem Projekt einer LEADER-Förderung von rund 99.000 € zu.
Im Anschluss an die Sitzung leitete Herr Schnürer, von der externen Beratungsfirma Schnürer & Company GmbH, im Bereich der Erstellung der neuen Lokalen Entwicklungsstrategie für die kommende LEADER-Förderperiode 2023-2027 durch den Rückkopplungsworkshop. Nachdem die verschiedenen Beteiligungsformate abgeschlossen sind, wurde über mögliche neue Entwicklungs- und Handlungsziele, auf die man sich in den nächsten Jahren fokussieren möchte, diskutiert. Bis spätestens 15. Juli muss das neue Strategiepapier dann beim Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Ingolstadt – Pfaffenhofen a.d.Ilm eingereicht werden, um für die neue Förderperiode berücksichtigt zu werden.