Bürgermeister, Bauhofmitarbeiter und Verwaltungspersonal – 50 Teilnehmer aus 25 Gemeinden kamen am Mittwoch, 13. Februar 2019 im Dienstleistungszentrum des Landkreises Eichstätt in Lenting zusammen, um sich über das geplante LEADER-Kooperationsprojekt „Kommunale innerörtliche Blühflächen“ zu informieren.
Von Harburg bis Altmannstein, von Thalmässing bis Rennertshofen - im gesamten Naturpark Altmühltal sollen künftig kommunale innerörtliche Grünflächen in artenreiche Blühflächen umgewandelt werden, um wertvolle Lebensräume für die bedrohte Insektenwelt zu schaffen. Im Fokus des Projekts steht die praktische Schulung der kommunalen Bauhöfe nach dem Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“ auf Basis einer fachlich fundierten, theoretischen Vermittlung.
Naturpark-Geschäftsführer Christoph Würflein und Christa Boretzki, Landschaftsplanerin und zuständige Projektbearbeiterin beim Naturpark, betonten, dass das Projekt als Ergänzung zu bereits bestehenden Initiativen und Maßnahmen zu verstehen sei. Der Schwerpunkt liege auf den Innerortsflächen. Den Bauhöfen solle das Know-How vermittelt werden, in Eigenregie weitere Blühflächen anzulegen und dauerhaft zu pflegen. Dies könne außerorts in einem weiteren Schritt u. a. auch über die Förderprogramme der Landschaftspflege- und Naturparkrichtlinie (LNPR) gefördert werden.
Begleitet werden sollen die Schulungen durch eine intensive Öffentlichkeitsarbeit, um die Bevölkerung für die immer deutlichere Bedrohung der Lebensräume der heimischen Tierwelt zu sensibilisieren. Mit dem Projekt erhalten die Kommunen eine direkte fachliche Betreuung einerseits sowie einen konstruktiven interkommunalen Austausch andererseits. Dadurch soll die Nachhaltigkeit für eine langfristige Etablierung von kommunalen Blühflächen gewährleistet werden. Das Projekt dürfte auch nicht zuletzt wegen der Novelle des Bundesnaturschutzgesetzes, das ab 2020 die Verwendung von gebietsheimischem Saatgut auf öffentlichen Flächen vorschreibt, von großer Relevanz für die Kommunen sein.
Die Idee im kommunalen Bereich zum Thema Blühflächen aktiv zu werden, gibt es schon länger. Bereits vor eineinhalb Jahren wurden erste Gespräche mit dem Naturpark, dem Landschaftspflegeverband Eichstätt, der Universität Eichstätt, Kommunen und weiteren Partnern zu einem möglichen übergeordneten Projekt geführt. Mit einer Tagung des Bayerischen Gemeindetags des Kreisverbands Eichstätt im vergangenen Jahr nahm das Thema schließlich Fahrt auf. Insbesondere die Lokalen Aktionsgruppen (LAG) Altmühl-Donau und Altmühl-Jura waren maßgeblich an der weiteren Entwicklung des Projekts beteiligt. Die LAG Altmühl-Donau wird die Federführung für das Kooperationsprojekt übernehmen, der Naturpark Altmühltal e. V. fungiert als Projektträger.
Bis 20. März 2019 können interessierte Kommunen, die vom Naturpark angeschrieben wurden, die Absichtserklärung zuzüglich ihres Gemeinderatsbeschlusses abgeben. Der Projektstart ist – nach Abwicklung der Antragstellung – für September geplant. Bei Fragen steht Christa Boretzki unter 08421 9876-42, Montag bis Mittwoch, jeweils von 8 bis 16 Uhr, gerne zur Verfügung.